Vladislav Wagner von der WKG Untere Nahe startet am 19. Juni bei der EM in Bar
Dieses Jahr brachte den Durchbruch für Vladislav Wagner. Erstmals wurde der Ringer der WKG Untere Nahe Deutscher Meister bei der A-Jugend, er überraschte als 16-Jähriger mit einem 4. Platz bei den Junioren und nun erntet er den Lohn für diesen Erfolg: Er wird vom 18. bis 23. Juni bei den Europameisterschaften der Kadetten in Bar in Montenegro starten. Es ist der vorläufige Höhepunkt der noch jungen Karriere von Vladislav Wagner.

„Ich bin überglücklich, dass ich es geschafft habe, bei der EM dabei zu sein“, meint der junge Ringer, der im März gerade erst 16 Jahre alt geworden ist. Im Februar wurde er souverän Deutscher Meister bei der A-Jugend. Erstmals stand er damit bei nationalen Titelkämpfen ganz oben auf dem Treppchen. „Das war mein Ziel, und jetzt hoffe ich, dass ich mich auch international durchsetzen kann“, sagt Vladislav Wagner.

Ringen bestimmt seit Jahren sein Leben. 2003 kam er mit seiner Familie aus Russland nach Deutschland. In Koblenz beim ASV Karthause begann er mit dem Ringen, schon früh zeigte sich sein Talent. 2010 wurde er Deutscher Vize-Meister bei der B-Jugend, ein Jahr später belegte er den unglücklichen vierten Platz bei den nationalen Titelkämpfen. Seit 2010 ist er im Sportinternat in Schifferstadt, besucht dort auch die Schule. An den Wochenenden ist er meist in Koblenz, bei Mannschaftskämpfen ringt er seit einigen Jahren für die WKG Untere Nahe, die 2012 in die Regionalliga aufgestiegen ist. Jeden Tag in der Woche steht er in Schifferstadt in der Sporthalle auf der Matte, um zu trainieren.


Seit seinem Titelgewinn im Februar konnte Vladislav Wagner nun schon bei mehreren Turnieren für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) in Aserbeidschan und der Türkei internationale Luft schnuppern. „Das ist auf jeden Fall ein ganz anderes Niveau“, erzählt der junge Ringer aus dem Rheinland. Doch er sagt ebenso: „Ich habe aber auch gemerkt, dass ich da mithalten kann und nicht deutlich schwächer bin als die anderen.“ Mit diesem Selbstbewusstsein fährt er nun nach Montenegro. „Mein Ziel ist es schon, unter die ersten Fünf zu kommen“, betont Wagner.

In Bar wird am 19. Juni auf die Matte gehen. An diesem Tag hat auch sein Vater Geburtstag, der von Koblenz aus mitfiebern wird. „Ihm habe ich zu verdanken, dass ich so erfolgreich bin“, so Vladislav Wagner. „Er hat mich immer auf jedes Turnier gefahren und seine Freizeit dafür geopfert, und er hat mich überall unterstützt“, erzählt er. Die EM bietet nun eine Chance, ihm zum Geburtstag ein tolles Geschenk zu machen.

Wie wohl jeder Sportler hofft Vladislav Wagner, auch mal bei Olympia antreten zu können. Das wäre sein größter Wunsch. Entsprechend schockiert war er, als das IOC das Ringen als olympischen Sport in Frage stellte. „Das habe ich erst nicht glauben können“, betont Wagner. Zum Glück sieht es nun wieder etwas anders aus und die Ringer haben noch eine Chance, olympisch zu bleiben, fügt er hinzu.

Doch nun steht erst einmal die Europameisterschaft für Vladislav Wagner auf dem Programm. Sollte er dort überzeugen, könnte auch die Weltmeisterschaft Ende August in Serbien ein Thema werden. Und für 2014 hat er schon weitere Ziele vor Augen: „Da ist bei der A-Jugend die Mission Titelverteidigung angesagt und bei den Junioren will ich diesmal auch eine Medaille gewinnen“, gibt er sich selbstbewusst. Das zeigt sich auch bei der Frage nach seinem Idol. „Ich habe nicht direkt ein Vorbild, aber jeder Freistilringer würde gerne so erfolgreich sein wie der Russe Buwaisar Saitijew“, sagt Vladislav Wagner. Und der gewann drei Mal olympisches Gold und war vier Mal Welt- und Europameister.