In Boden erlebten die Ringer aus dem Rheinland einen deutlichen Aufschwung. Bedeuteten im vergangenen Jahr 46 Teilnehmer bei den Freistil-Landesmeisterschaften und 43 Teilneh-mer bei den Klassikern noch einen absoluten Minus-Rekord, so konnten sich die Verantwortlichen des Schwerathletikverbandes Rheinland bei den diesjährigen Rheinland-Meisterschaften in Boden im Westerwald jeweils über 70 Sportler freuen, die die neuen Landesmeister in den beiden Stilarten ermittelten. So viele Ringer bei Landesmeisterschaften hatte es schon seit sieben Jahren nicht mehr im Rheinland gegeben. „Es ist toll, dass wir hier in Boden so viele Sportler am Start hatten“, freute sich darum auch Marion Pangsy, die Präsidentin des Schwerathletikverbandes Rheinland. „Wenn so viele Ringer auf den Matten sind, dann ist auch Leben in der Halle“, meinte sie zufrieden. Froh war sie auch, dass alle noch aktiven Ringer-Vereine des Verbandes Sportler in den Westerwald geschickt hatten. „Schön ist es, dass beispielsweise der AC Mittel-/Kirchenbollenbach, der schon seit vielen Jahren bei den Verbandsrunden keine Mannschaft mehr stellen kann, immer noch auf den Einzelmeisterschaften antritt“, betonte die Verbands-Präsidentin.
Doch nicht nur die Quantität bei den Rheinland-Meisterschaften sorgte für zufriedene Mienen, auch die Qualität der sportlichen Leistungen überzeugte die Verantwortlichen. „Von dem, was die Sportler hier zeigen, bin ich sehr positiv überrascht“, urteilt Thomas Ferdinand, der Jugendreferent des Schwerathletikverbandes Rheinland. Für ihn sind diese Landesmeisterschaften schon ein Zeichen für einen deutlichen Aufwärtstrend im Rheinland, glaubt er. Und er ist auch überzeugt, dass einige der Sportler, die in Boden antraten, auch bei den kommenden Deutschen Meisterschaften durchaus bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden können. „Ich denke da an Justin und Marcel Eich, oder an Vladi Wagner, an Jannis Helbing, der in Boden nicht teilnehmen konnte, und an Wassil Ivanov“, so Ferdinand.
Mit Justin Eich nahm auch ein ein amtierender Deutscher Meister an den Meisterschaften teil. Und Robin Ferdinand, dreifacher Deutscher Meister und Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft des DRB, war ebenfalls in der Halle, saß bei einigen Sportlern als Coach am Mattenrand und war sich auch nicht für einige Einlage-Kämpfe zu schade. Ihn verbindet mit Boden natürlich eine ganz besondere Beziehung. Der Bundesliga-Ringer des ASV Mainz 88, der bei Einzelmeisterschaften für das Rheinland startet, hat beim ASV Boden im Wester-wald seine ersten Schritte auf der Ringer-Matte gemacht und hier mit diesem Sport begonnen.
Überhaupt der ASV Boden. Seit einigen Jahren kann er keine Mannschaft mehr für die Verbandsrunden stellen, doch bei den Einzelmeisterschaften ist der Verein nach wie vor präsent. Immerhin 14 Teilnehmer stellte der ASV bei den heimischen Rheinland-Meisterschaften. Und die Präsidentin war voll des Lobes über die Organisation. „Hier läuft alles reibungslos und ohne Probleme“, so Marion Pangsy.
Erfolgreichstes Team in Boden war sowohl im freien wie auch im griechisch-römischen Stil die WKG Metternich/Rübenach, die auch das größte Teilnehmerkontingent stellte. Den zweiten Platz belegte die WKG Untere Nahe vor Ausrichter ASV Boden. Insgesamt waren sechs Teams bei den Rheinland-Meisterschaften in Boden am Start.