Der TV 1911 Bitburg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Vor 100 Jahren wurde der Verein in der Eifel gegründet, dem heute rund 1300 Mitglieder angehören. Zahlreiche Sportarten werden im TV betrieben, vom Badminton über Handball und Judo bis hin zum Volleyball. Was viele vielleicht nicht wissen, ist, dass der TV Bitburg über viele Jahrzehnte auch in der Schwerathletik zu Hause war und hier Geschichte geschrieben hat. Bereits in den 20er Jahren gab es Schwerathleten in Bitburg. 1924 gehörte der KSV „Junge Löwen“ Bitburg dem Gau Trier im Deutschen Athleten-Verband an, am 14. Juni 1925 wurde in Bitburg das Gaufest mit Wettbewerben im Ringen, Gewichtheben und Steinstoßen ausgetragen, vor mehr als 1000 Zuschauern. 1926 wurde der TV Bitburg Gaumeister im Mannschaftsringen.
Die große Zeit der Bitburger Schwerathleten sollte aber erst nach dem 2. Weltkrieg beginnen. 1949 wurde die Schwerathletikabteilung wieder gegründet, 1952 kam es zum ersten Mannschaftskampf im Gewichtheben, den der TV gegen den KSV Kürenz gewann. In der Eifel entstand rasch eine starke Staffel, die schnell erfolge feiern konnte.
Ein Name steht für diesen Erfolg: Gerd Schuster, der als 18-Jähriger 1949 mit dem Gewichtheben begonnen hatte und bis 1957 beim traditionsreichen ASV Trier startete. Danach kehrte er nach Bitburg zurück, wurde 1959 bereits DM-Dritter, 1964 gewann er ebenfalls DM-Bronze. Für Rom 1960 gehörte er sogar zur Olympia-Kernmannschaft.
Das Team um Gerd Schuster dominierte ab 1959 das Gewichtheben im Rheinland. Bei den Rheinland-Meisterschaften 1959/60 gewannen Sportler des TV Bitburg vier der sieben Titel, sie wurden sieben Mal in Folge Rheinland-Meister und stiegen 1965 in die Regionalliga West auf, wo sie in ihrer erster Saison gleich Vize-Meister wurden. In der folgenden Saison wurde der TV Bitburg sogar Regionalliga-Meister, eigentlich sollte der Verein dann auch in die 2. Bundesliga aufsteigen. Doch der DAB bestand auf einer Aufstiegsrelegation gegen Absteiger Gelsenkirchen. Aus Protest verzichteten die Eifeler auf diesen Wettkampf und zogen wenig später sogar die Mannschaft aus der Regionalliga zurück. Gerd Schuster beendete seine Karriere.
Nach einem Jahr Pause stellte der TV Bitburg 1968 wieder eine Mannschaft, diesmal in der Oberliga Rheinland-Saar, die sofort wieder Meister wurde. Im selben Jahr wurde der TV Bitburg bei den Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaften Vierter. Zwei Jahre später stand der Verein wieder vor dem Aufstieg in die Regionalliga, scheiterte allerdings am saarländischen KSV Hostenbach.
Wenig später endete dann die Geschichte der Schwerathletik in Bitburg. In Trier war unter Leitung des früheren Bundestrainers und Altmeisters Oswald Junkes ein Trainingszentrum entstanden, wo die Athleten bessere Trainingsbedingungen fanden. Der TV Bitburg wurde 1970 nochmals Rheinland-Meister, doch dann wechselten die meisten Athleten zum PSV Trier, darunter auch Winfried Dunkel, der 1966 Deutscher Vize-Meister bei der Jugend wurde, 1967 und 1969 zudem eine Bronzemedaille bei Deutschen Meisterschaften gewann. Später, für den PSV Trier, wurde er sogar zweifacher Deutscher Meister. Dunkel gewann im Übrigen, ebenso wie der spätere Hammerwurf-Silbermedaillengewinner 1984 in Los Angeles, Karl-Hans Riehm, für den TV Bitburg mehrmals Goldmedaillen im Rasenkraftsport.