Kai Hanikel ist neuer Deutscher Meister bei der A-Jugend im Ringen im freien Stil. Sein Bruder Erik gewann die Silbermedaille bei diesen Titelkämpfen. Die beiden Sportler vom RC Neuwied starteten bei den Deutschen Meisterschaften in Werdau in der gleichen Gewichtsklasse bis 42 Kilogramm.
Die Zwillinge zeigten in Werdau eine souveräne Leistung. Beide gewannen ihre Rundenkämpfe auf Schultern oder vorzeitig nach Punkten gegen Jakob Völk (TSV Westendorf), Jaden Müller (FC Erzgebirge Aue) und Luca Lower (AV 03 Speyer), so dass der letzte Rundenkampf über Gold und Silber entscheiden musste. Und hier siegte dann Kai Hanikel gegen seinen Bruder auf Schultern und sicherte sich so zum ersten Mal in seiner Laufbahn den Meistertitel.
„Für mich sind beide Deutsche Meister“, freute sich Thomas Ferdinand, der Präsident des Schwerathletikverbandes Rheinland. Beide hätten den Weg ins Finale bravourös und ungefährdet bewältigt. Und Oliver Eich, der Jugendreferent des Schwerathletikverbandes Rheinland und Delegationsleiter in Werdau, betonte zufrieden: „Das war mit zwei Medaillen ein sehr erfolgreiches Wochenende.“
Die beiden Athleten vom RC Neuwied können in ihrer noch jungen Karriere schon auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. In den vergangenen beiden Jahren wurde Erik Hanikel Deutscher Meister bei der B-Jugend, sein Bruder Kai wurde im vergangenen Jahr Deutscher Vize-Meister und gewann im Jahr zuvor eine Bronzemedaille. In ihrem ersten A-Jugend-Jahr fügten sie nun zwei weitere Medaillen ihrer Sammlung hinzu.
Nicht ganz so erfolgreich verliefen die Titelkämpfe für die Klassiker im württembergischen Dürbheim. Hier erreichte Tim Kisner von der WKG Metternich-Rübenach-Boden in der Gewichtsklasse bis 92 Kilogramm mit einem sehr guten 5. Platz das beste Ergebnis. Der Bodener hatte seinen ersten Kampf technisch überlegen gegen Zagliveris Gerasimos (SV Fellbach) gewonnen, dann aber gegen Ole Sterning (HAC Stralsund) klar verloren. Im Kampf um den 5. Platz siegte er auf Schultern gegen Linus Hörchner (ZSG Waltershausen).
Bei seiner ersten DM musste Tom Wilhelmy von der WKG Metternich-Rübenach-Boden in der Gewichtsklasse bis 51 Kilogramm gegen Bastian Fellner (AV Reilingen) und Leon Seiler (KSV Fürstenhausen) klare Niederlagen hinnehmen. Der Koblenzer belegte am Ende hier den zwölften Platz. Immerhin einen Sieg gab es in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm für Nikita Hörner von den Wrestling Tigers Rhein-Nahe. Er gewann in der ersten Runde nach Punkten gegen Erik Schmal vom ASV Daxlanden, doch dann folgten zwei Niederlagen gegen Maximilian Prestele (TSV Westendorf) und Leander Bode (AC Heusweiler), so dass am Ende der 18. Platz heraussprang.
„Tim Kisner und Nikita Hörner konnten Siege auf ihrem DM-Konto verbuchen und haben damit, ebenso wie Tom Wilhelmy, ihre Nominierung gerechtfertigt“, so Thomas Ferdinand. „Das sind Ergebnisse, mit denen wir für die Zukunft weiter planen können“, machte auch Oliver Eich klar. Und er unterstreicht: „Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit den Leistungen in beiden Stilarten.“
Sehr erfolgreich war das DM-Wochenende auch für Laura Ferdinand, die Kampfrichter-Referentin des Schwerathletikverbandes Rheinland. Die Westerwälderin war in Dürbheim als Kampfrichterin souverän im Einsatz und fungierte erstmals auch als Mattenpräsidentin bei einem wichtigen Turnier des Deutschen Ringer-Bundes.
Nach den Deutschen Meisterschaften will der Schwerathletikverband Rheinland nun gemeinsam mit den Trainern die Leistungen der einzelnen Sportler analysieren. „Dabei werden wir versuchen, die Defizite im Heimtraining und im Landesstützpunkt in Bad Kreuznach abzubauen“, so Oliver Eich.
Der Verbandspräsident sieht sich nach dieser Deutschen Meisterschaft, aber auch den Titelkämpfen der weiblichen Jugend vor einer Woche, wo es ebenfalls eine Goldmedaille fürs Rheinland gab, in der Arbeit des Verbandes bestätigt. „Unsere Strategie, mit Emil Tonev neben Landestrainer Karl-Heinz Helbing, im nördlichen Verbandsgebiet einen zusätzlichen Trainer einzusetzen, ist voll aufgegangen. Zwei Mal Gold und einmal Silber ist das beste DM-Ergebnis seit vielen Jahren“, macht er deutlich.
Die Ergebnisse der DM in Werdau und in Dürbheim finden sich unter: www.ringen.de